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Coercion at Work

Kierownictwo projektu:

Zespół projektu:

  • Anna Heinen, LL.B.
  • Simon Kleineweber, M.A.
  • Kathleen Jäger
  • SHK: Alexander von Pawel-Rammingen

Partnerzy:

  • Prof. Dr. Sabrina Zajak, Juniorprofessorin am Institut für soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum

Instytucja finansująca:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Seed Money-Förderung Januar 2017 bis Dezember 2018)

Czas trwania projektu:

2017–2019

Webseite

Opis projektu:

Prozesse der wirtschaftlichen Globalisierung und Europäisierung betreffen auch die Arbeitsmärkte. Arbeit findet damit zunehmend in einem internationalen Wettbewerb der Arbeitsbedingungen und Lohnkosten statt, was gravierende soziale Folgen hat. Diese ergeben sich hauptsächlich aus dem sozialen Gefälle (insbesondere den Lohnkostendifferenzen) zwischen den Produktionsländern des Südens und den Herkunftsländern der Konzerne, mittlerweile aber auch zwischen den Kernländern der EU und ihren jüngeren Beitrittsländern sowie einigen Mittelmeeranrainerländern.

Transnationalisierungsprozesse von Arbeit nehmen dabei zwei Formen an: Zum einen wird Arbeit in transnationalen Wertschöpfungsketten koordiniert (z.B. in Tochterunternehmen oder durch institutionalisierte Liefer- und Abnahmebeziehungen). Zum anderen kommt es zu einer Verlagerung der Arbeitskraft, indem Arbeitnehmer*innen meist von Ost nach West und aus dem Süden in den Norden migrieren.

Innerhalb und außerhalb der Viadrina werden die Fragen nach mittelfristig stabilen, neuen Regulationsmodi von Erwerbsarbeit, deren Akteur*innen, Dynamiken, Aushandlungsarenen und gesellschaftlichen Folgen in unterschiedlichen Disziplinen und mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen gestellt. Das Seed Money-Projekt bietet die Chance zur Zusammenführung unterschiedlicher Forschungszusammenhänge an der Viadrina zu Fragen der Zukunft von Arbeit in der Globalisierung in einem bundesweit sichtbaren Cluster „Interdisziplinäre Arbeitsforschung“.
Weiterhin wird das Projekt einen konkreten Einzelantrag zur Forschungsförderung (a) sowie ein Konzept und einen Antrag für ein Graduiertenkolleg an der Viadrina (b) entwickeln. Die beiden Teile des Projekts fokussieren beide Dimensionen transnationaler Arbeit: In Teil a) geht es um die Organisation und Koordination von Arbeit in transnationalen Wertschöpfungsketten. In Teil b) wird vor allem die Dimension der Arbeitsmigration beleuchtet.

Wissenschaftliche Kernthese und ihre Forschungsrelevanz
Transnationalisierungsprozesse von Arbeit werfen erhebliche und neue Regulierungs- und Durchsetzungsprobleme auf, die sich nur aus interdisziplinärer Perspektive angemessen untersuchen lassen. Sowohl die Integration von Arbeit in Länder des Globalen Südens in transnationale Wertschöpfungsketten als auch Arbeitsmigration sind Phänomene der Globalisierung, die aufgrund des sozialen Gefälles zwischen Norden und Süden sowie Westen und Osten Ausbeutungsverhältnisse befördern, die Menschen- und Arbeitsrechte berühren und Regulierungsprobleme aufwerfen.
Die Frage nach geeigneten Regulierungsinstrumenten transnationaler Arbeit lässt sich aus zwei Perspektiven angehen, die das Projekt in unterschiedlichen Konstellationen fokussiert: a) Aus dem Blickwinkel konkreter Praxen der Rechtsmobilisierung, des Rechtsgebrauchs und des Sichberufens auf Recht. b) Aus dem Blickwinkel menschenrechtlicher Arbeitsstandards, die in neuerer Zeit immer stärker mit migrationsrechtlichen Regulierungen verschränkt werden. Für beide Teile gilt damit: Eine menschenrechtliche Perspektive auf die transnationale Arbeit eröffnet neue und produktive Sichtweisen auf Regulierung.

Vergangene Veranstaltungen

17.01.2018 Gastvortrag von Prof. Judy Fudge (University of Kent) "Modern slavery, unfree labour and the labour market: The social dynamics of legal characterization"

27.06.2017 Gastvortrag von Prof. Julia O'Connell Davidson (University of Bristol) "Double troubles: What slave states' efforts to control the mobility of the enslaved might tell us about contemporary states' efforts to control migration"

17.05.2017 Filmvorführung "Dringend gesucht - Anerkennung nicht vorgesehen. Hausangestellte erstreiten sich ihre Rechte" (2014) mit einer anschließenden von Prof. Kocher geleiteten Podiumsdiskussion mit der Regisseurin Anne Frisius und Dr. Sylwia Timm von der DGB-Beratungsstelle 'Faire Mobilität’

Przyporządkowanie do obszarów badawczych:

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