„Viadrina hat die Expertise zum Mitgestalten“ – Marek Prawda spricht bei Alumni-Treffen in Wrocław

Rund 40 Absolventinnen und Absolventen der Viadrina folgten am 18. April 2024 der Einladung von Viadrina-Präsident Prof. Dr. Eduard Mühle zu einem Treffen im Deutschen Generalkonsulat in Wrocław. Neben der Gelegenheit zum Wiedersehen und Austausch, erlebten die Gäste auch ein Gespräch mit dem stellvertretenden Außenminister Polens, Dr. Marek Prawda.

Sie haben zwischen 1997 und 2023 ihren Abschluss an der Europa-Universität gemacht und leben heute in Wrocław, Katowice, Zielona Góra, Wałbrzych, Poznań oder Legnica. 40 ehemalige Studierende der Viadrina waren der Einladung in das Konsulat in Wrocław gefolgt. Sie erlebten eine herzliche Begrüßung durch Generalkonsul Martin Kremer, eine Vorstellung von Eduard Mühle, der Einblick in die wichtigsten aktuellen Projekte der Viadrina gab, und schließlich ein offenes Gespräch, das Viadrina-Alumnus und Jurist Robert Suligowski mit dem stellvertretenden Außenminister Polens und Viadrina-Dozent Marek Prawda führte.

Zu den Kernaussagen des Gespräches zwischen dem Juristen und dem stellvertretenden Außenminister gehörte der Wandel, den die Europäische Union seit der Ausweitung des Krieges Russlands gegen die Ukraine erlebt habe. „Die EU hat sich von einer Regelfabrik zu einer Schicksalsgemeinschaft gewandelt, zu der die Ukraine bereits gehört“, sagte Prawda. In Europa habe man gedacht, es sei nicht mehr wichtig, wer mehr Panzer besitze, wurde nun aber eines Besseren belehrt. Prawda beobachte einen Prozess des Mitdenkens und Miteinbeziehens des Ostens, „Das verändert die Identität der Europäischen Union“, sagte er und betonte: „Die Viadrina hat die Expertise, um diesen Prozess maßgeblich mitzugestalten.“

Die Absolventinnen und Absolventen schätzten die Gelegenheit des Austausches mit Marek Prawda. „Das ist eine gute Möglichkeit, um über gegenwärtige Themen in Bezug auf deutsch-polnische Verhältnisse zu sprechen. Wir konnten Herrn Prawda auch schwere Fragen stellen“, sagte Robert Bachorski, der 2003 den Studiengang German and Polish Law abgeschlossen hatte.  Das Vernetzen von Viadrina-Absolventinnen und -Absolventen ist für Aleksandra Ciecierzyńska schon länger ein wichtiges Anliegen. Vor der Corona-Pandemie leitete sie die Wrocławer Alumni-Gruppe und will nun, auch durch das aktuelle Treffen angeregt, gemeinsam mit Małgorzata Majchrzak-Fiala einen Viadrina-Stammtisch wiederaufleben lassen. Małgorzata Majchrzak-Fiala hatte bis 2005 Cultural and Social Studies an der Viadrina studiert. Sie lobte die Einladung des Viadrina-Präsidenten. „Prof. Dr. Eduard Mühle hat uns auf Polnisch wunderbar von dem polnisch-deutschen Dialog berichtet und uns ermutigt, mit unserer Alma Mater zusammenzuarbeiten.“

Über die Möglichkeit, nach so vielen Jahren ihre ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen wiederzusehen, freute sich Manuela Pliżga, die bis 2002 German and Polish Law an der Viadrina studiert hatte. „Ich habe festgestellt, dass das, was uns verbindet, nicht nur unsere gemeinsamen Erfahrungen an der Viadrina sind, sondern auch das Bestreben und die Sorge um den Aufbau sehr guter polnisch-deutscher Beziehungen, was für unsere gesamte Gemeinschaft von unschätzbarem Wert ist."

Als geladener Gast hat Viadrina-Preisträger Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz an dem Treffen teilgenommen. Der Leiter des Willy Brandt Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław (WBZ) nutzte die Gelegenheit, um die Erneuerung eines Kooperationsvertrages mit der Viadrina zu unterzeichnen. Die Vereinbarung wurde um gemeinsame Aktivitäten im Kontext des DAAD-Projektes „Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)“ ergänzt.

Ein weiteres Alumni-Treffen ist am 27. Juni in der Deutschen Botschaft in Warschau geplant.

Text: Agnieszka Lindner und Frauke Adesiyan
Fotos: Agata Wladyczka

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