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4. Kongress Polenforschung: „Grenzen im Fluss“


Anfangsdatum:
23.03.2017 14:00

Enddatum:
26.03.2017 11:30

Ort:
Europa-Universität Viadrina, Collegium Polonicum


Veranstalter: Deutsches Polen-Institut Darmstadt, Zentrum für Interdisziplinäre Polenforschung an der Viadrina, Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION, Deutsch-Polnisches Forschungsinstitut am Collegium Polonicum

Hier können Sie einen Kurzbericht zur Tagung und das Programm einsehen.

Grenzen sind im Gespräch: Die Diskussionen um Flüchtlingskrise, Schengenraum und Eurozone haben in Erinnerung gerufen, was in Europa fast schon der Vergangenheit anzugehören schien. Gerade in Ostmitteleuropa haben sich Grenzen in Geschichte und Gegenwart in sehr unterschiedlicher Gestalt gezeigt, als Schützengräben, Mauern oder Zäune, als Straßen oder Flüsse, als soziale, ethnische, kulturelle oder sprachliche Trennlinien. Sie können wandern (frontier), räumlich stabil sein oder auch nur imaginiert werden, doch auch dann wandeln sie sich, sind sie „im Fluss“. Grenzen trennen innere und äußere Räume, Vorheriges und Nachfolgendes, sie trennen Erzählungen und Imaginationen, und sie können eine inkludierende oder exkludierende Wirkung entfalten. Damit strukturieren Grenzziehungsprozesse unsere sozialen Ordnungen und unsere Orientierung in der Zeit in grundlegender Weise.

Das Thema „Grenzen im Fluss“ ist auch eine symbolische Anknüpfung an den Austragungsort des Vierten Kongresses Polenforschung: die an der Oder direkt an der deutsch-polnischen Grenze gelegenen Städte Frankfurt und Słubice sowie die Europa-Universität Viadrina und das Collegium Polonicum. Das Motto „Grenzen im Fluss“ verbindet zwei Ansätze: area studies und border studies. Beide Forschungsrichtungen nehmen verstärkt die globalen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Austausch- und Verflechtungsprozesse in den Blick. Sie analysieren die dynamischen Prozesse der Markierung, Überschreitung, Auflösung und Neuetablierung von Grenzen, und das auch mit Bezug auf  die wissenschaftlichen Fächer. Sie sind inter- und/oder transdisziplinär.

Der Vierte Kongress Polenforschung bot die Gelegenheit, über die Grenzen der Fachgebiete und der deutschsprachigen Länder hinweg Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, Projekte zu entwickeln und sich über die Situation der deutschsprachigen Polenforschung zu informieren. Er knüpft an die ersten drei Kongresse (Darmstadt 2009, Mainz 2011, Gießen 2014) an, an denen jeweils mehr als 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilnahmen. Ausstellungen von Verlagen und Institutionen sowie ein Begleitprogramm ergänzten den Kongress.