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Ein immer noch geteilter Himmel? Deutschlands Osten und Westen, dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung

Project lead:

  • Dr. habil. Béatrice von Hirschhausen (Université de Paris 1 Panthéon-Sorbonne, Centre Marc Bloch)
  • Dr. Christophe Queva (Université de Paris 1 Panthéon-Sorbonne)

Funding institution:

Forschungsausbildungs- und Kooperationsprojekt, gefördert von CIERA (Centre Interdisciplinaire d’études et de Recherches sur l’Allemagne)

Duration:

01/2020 - 06/2022

Project description:


Publikationen

Leutloff-Grandits, Carolin/ von Hirschhausen, Béatrice / de Verdalle, Laure (Hg.) (2023): „Ein immer noch geteilter Himmel? Deutschlands Osten und Westen dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung“ (in Vorbereitung).

Leutloff-Grandits, Carolin / von Hirschhausen, Beatrice (2021): Vergemeinschaftung und ihre Schranken: Dörfliches Vereinsleben im ehemals deutsch-deutschen Grenzgebiet als Spiegel einer „Phantomgrenze“? In: Markus Böick, Constantin Goschler, Ralph Jessen (Hg.): Jahrbuch Deutsche Einheit. Christoph Links Verlag S.129-156, 2021.

 

Pressemitteilungen

MOZ Artikel zum Projekt vom 09.11.2020

Kurzpräsentation auf der Webseite der Bundesstiftung Aufarbeitung über das Projekt

Bericht im Viadrina-Logbuch zur Feldforschung im Projekt

 


Das Forschungsausbildungsprojekt „Ein immer noch geteilter Himmel? Deutschlands Osten und Westen, dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung“ (« Un ciel toujours partagé? Sociétés et territoires allemands de l’Est et de l’Ouest, trente ans après la Réunification »), welches von CIERA gefördert wird, basierte auf der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen der Universität Paris 1, dem Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und dem Centre Marc Bloch in Berlin. Unter der Leitung von Dr. habil. Béatrice von Hirschhausen, PD Dr. Carolin Leutloff-Grandits und Dr. Christophe Quéva hatten Postdoktorand*innen, Doktorand*innen und Masterstudierende im ländlichen Raum diesseits und jenseits der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze die Verfasstheit lokaler ost- und westdeutscher Gesellschaften 30 Jahre nach dem Mauerfall untersucht. 

Im Mittelpunkt des Projekts stand ein achttägiger gemeinsamer Lehrforschungsaufenthalt in vier Dörfern an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze (geplant war dieser für März 2020, er wurde jedoch auf Juli 2020 verschoben). In verschiedenen Teams wurden sozialanthropologische, geographische, politikwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Analysen durchgeführt, die jeweils auf den Fragen und Methoden der einzelnen Fächer basierten. Während unserer Lehrfeldforschung wohnten Wissenschaftler*innen und Studierende aus Frankfurt (Oder), Berlin und Paris eine Woche vor Ort bei Familien, um den Alltag zu beobachten und Interviews mit verschiedensten lokalen Akteuren und Bewohner*innen zu führen. Um den Einfluss von gesellschaftlich geprägten Vorstellungswelten auf soziale, symbolische und kulturelle Grenzziehungen zwischen Ost und West zu erschließen, fragten wir, inwiefern die ehemalige Grenze im Alltag der Menschen fortwirkte oder auch eine neue Bedeutung bekam. Dabei haben wir die soziale Positionierung von Menschen – ihr Alter, Beruf und Geschlecht, wie auch ihre Familiensituation berücksichtigt und gefragt, inwiefern die Bedeutung der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze innerhalb der lokalen Gesellschaften und intergenerationell verhandelt wurde.  
Mit der Auswahl der Feldforschungsorte schließen unsere Untersuchungen an zwei Doktorarbeiten aus den 1990er Jahren an: an die ethnographische Forschung von Daphne Berdahl (1999) in Kella (Thüringen) und der Gemeinde Meinhard (Hessen), sowie an die Studie von Valentine Meunier (2001) in Gompertshausen (Thüringen) und Alsleben (Bayern). Diese zwei sozialanthropologischen Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit den gesellschaftlichen Umbrüchen nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“. Damals veränderte sich nicht nur die geografische Lage der Dörfer in der deutsch-deutschen Grenzregion, sondern auch Vorstellungswelten ihrer Bewohner*innen grundlegend. Die beiden Vorgängerstudien kamen damals zu dem Schluss, dass Grenzen nun „umgewidmet“ werden würden. Für die von uns durchgeführte Lehrfeldforschung bieten die beiden Doktorarbeiten die Möglichkeit, unseren aktuellen gesellschaftlichen Analysen durch den Bezug auf die schon vor zwanzig bis dreißig Jahren erhobenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Beschreibungen mehr historische Tiefe zu geben.  

Neben dem Feldaufenthalt an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze dienten zwei Workshops zur Vor- und Nachbereitung der Forschung. Ein erster Workshop im Vorfeld des Feldaufenthalts wurde im Januar 2020 am Centre Marc Bloch in Berlin durchgeführt und hat es den Teams ermöglicht, eine Bestandsaufnahme der Thematik vorzunehmen und den interdisziplinären Dialog zu beginnen. Seitdem hat es in den einzelnen Teams weitere Vorbereitungstreffen gegeben. Der erste Workshop bot auch Gelegenheit, die Ziele des Feldaufenthalts zu konkretisieren und zu organisieren. Der zweite, der Lehrfeldforschung nachgelagerte Workshop im September 2020 diente dazu, die ersten Ergebnisse projektintern zu diskutieren und an der Analyse weiterzuarbeiten.

 

Projektteam:

Dozent*innen
Béatrice von Hirschhausen (CNRS/UMR Géographie-cités/Centre Marc Bloch)
Carolin Leutloff-Grandits (Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) 
Christophe Quéva (Université Paris 1/ UMR Géographie-cités)
Laure de Verdalle (CNRS/Centre Marc Bloch) 
Valentine Meunier (freiberufliche Übersetzerin, Ethnologin) 

Post-Doktorand*innen
Peter Ulrich (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)) 

Doktorand*innen
Florian Grundmüller (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)) 
Joséphine Lécuyer (Université Paris 1) 
Aude Le Gallou (Université Paris 1)

Masterstudierende
Johanna Balsam (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) 
Julia Bantouvaki (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) 
Ariane Blachier (Université Paris 1)
Claudia Jänichen (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) 
Eva Nierlander (Université Paris 1) 
Christoph Scharf (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) 
Hannah Voß (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) 

 

Das Projekt ist drittmittelfinanziert durch das Centre Interdisciplinaire d’études et de Recherches sur l’Allemagne (CIERA), welches die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland fördert. Das CIERA richtet sich an Nachwuchsforschende ab dem Masterabschluss sowie an erfahrene Forschende, die an Themen zu Deutschland in den Geistes- und Sozialwissenschaften arbeiten oder sich mit Fragestellungen befassen, die mit dem deutschsprachigen Raum in Verbindung stehen.

 

MOZ Artikel zum Projekt vom 09.11.2020

Kurzpräsentation auf der Webseite der Bundesstiftung Aufarbeitung über das Projekt

Bericht im Viadrina-Logbuch zur Feldforschung im Projekt


Abschlusskonferenz „Schatten der Einheit? Deutsch-deutsche Perspektiven nach dreißig Jahren Wiedervereinigung“

11.-13. November 2020 am Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION

Konferenzprogramm

Abstracts

 

Podiumsdiskussion: Wohin strebt die dt.-dt. Gesellschaft? Trennlinien, Vergangenheitsentwürfe und Zukunftsvisionen 

Eintrag zur Podiumsdiskussion im Viadrina-Logbuch

Diskussionsteilnehmer:innen: Dr. Adriana Lettrari (Gründerin des ‚Netzwerk 3te Generation Ost‘) und Dr. Daniel Kubiak (HU Berlin)
Moderation: Dr. habil. Béatrice von Hirschhausen und PD Dr. Carolin Leutloff-Grandits

Podiumsdiskussion Aufzeichnung

Attribution to the fields of inquiry:

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