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Border Complexities. Eine deutsch‐französisch-luxemburgische Workshopreihe

Projektleitung:

  • Dr. Christian Wille (UniGR-Center for Border Studies, Universität Luxemburg)
  • Dr. Katrin Becker (UniGR-Center for Border Studies, Universität Luxemburg)
  • Prof. Dr. Monika Eigmüller (Interdisciplinary Centre for European Studies, Europa-Universität Flensburg)
  • Prof. Dr. Iulia-Karin Patrut (Interdisciplinary Centre for European Studies, Europa-Universität Flensburg)
  • Prof. Dr. Hedwig Wagner (Interdisciplinary Centre for European Studies, Europa-Universität Flensburg)
  • Dr. Maria Schwab (Interdisciplinary Centre for European Studies, Europa-Universität Flensburg)
  • Prof. Dr. Grégory Hamez (UniGR-Center for Border Studies, Université de Lorraine, Metz)
  • Prof. Dr. Sylvie Grimm-Hamen (UniGR-Center for Border Studies, Université de Lorraine, Metz)
  • Kheira Oudina (UniGR-Center for Border Studies, Université de Lorraine, Metz; Maison des Sciences de l‘Homme Lorraine)
  • Dr. Falk Bretschneider (Centre Georg Simmel, École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris)
  • Prof. Dr. Rainer Maria Kiesow (Centre Georg Simmel, École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris)
  • Nicole Holzapfel-Mantin, M.A. (UniGR-Center for Border Studies, Universität Luxemburg)

Drittmittelgeber:

Deutsch-Französische Hochschule | Université franco-allemande

Projektlaufzeit:

Dezember 2019 bis Dezember 2021

Projektwebseite

Projektbeschreibung:

Border_Complexities_web_Banner_mitSchrift (4) ©Border Complexities

Die Border Studies zählen seit den letzten Jahrzehnten zu den aufstrebenden Arbeitsfeldern der Sozial‐ und Kulturwissenschaften. In diesem Zuge erfahren sie nun auch in Europa eine fortschreitende Institutionalisierung, ebenso wie sie zunehmend mehr Disziplinen einschließen. Vor diesem Hintergrund umfassen die Border Studies heute eine große Bandbreite an Forschungsgegenständen. Dabei hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass sich die Funktions‐ und Wirkungsweise von Grenzen weniger an den Rändern von nationalen Territorien ablesen lässt, als dass Grenzen vielmehr erst über die Untersuchung der Prozesse ihrer Einsetzung, Verschiebung, Unterwanderung etc. verstehbar werden. Diese Betrachtungsweise hat sich in den Border Studies spätestens seit den 2000er Jahren mit dem Ansatz des bordering durchgesetzt (Paasi 1999; van Houtum 2002; Sahlins 1991; Motsch 2001; Rutz 2018).

Die Applikation dieses Ansatzes zeigt allerdings, dass die analytische Perspektive noch nicht hinreichend entwickelt ist. Die Kritik am Bordering‐Ansatz zielt auf unzureichende Konzeptualisierung und Unterkomplexität und hat in jüngster Zeit zu einer Weitung der analytischen Perspektive geführt. Sie versucht Bordering‐Prozesse analytisch aufzufächern und ihre verschiedenen miteinander verknüpften Dimensionen in den Blick zu bekommen. Dieses Anliegen gründet auf der Einsicht, dass sich Grenzen nicht über eindeutige Setzungen von dichotomen Ordnungen, eindeutige Trennleistungen von nur wenigen Akteuren oder am territorialen Rand von Nationalgesellschaften realisieren. Grenzen werden in den rezenten Border Studies vielmehr als Resultate und Kristallisationspunkte von vielschichtigen Formationen verstanden, die aus dem (situativen) Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure, Aktivitäten, Körper, Objekte, Wissen resultieren und veränderbar sind (Amilhat Szary/Giraut 2015; Brambilla 2015; Hess 2018; Weier et al. 2018; Gerst et al. 2018).

Solche für Grenzen ursächlichen oder aus ihnen hervorgehenden dynamischen Konstellationen fasst der Begriff der Border Complexities. Er steht im Zentrum des interdisziplinären Projekts und soll über unterschiedliche analytische Zugänge konzeptualisiert und anhand empirischer Beispiele diskutiert werden. Dafür wird eine interdisziplinäre Workshopreihe durchgeführt, die eine strukturierte Auseinandersetzung mit einer rezenten Entwicklung der Border Studies ermöglicht.

Die Reihe besteht aus fünf thematisch verbundenen Ateliers, an denen Nachwuchswissenschaftler*innen und etablierte Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg teilnehmen. Die Ateliers fokussieren auf jeweils einen spezifischen Analyseaspekt von Border Complexities und sollen einen erst wenig rezipierten Trend in der Grenzforschung weiterentwickeln. Die Ateliers finden 2019‐2021 an den Standorten der Partneruniversitäten statt, von denen sich vier in einer geographischen Grenzlage befinden. Die französisch‐deutsche, französisch‐luxemburgische, deutsch‐polnische und deutsch‐dänische Grenzlage wird genutzt, um die Themen der Ateliers anschaulich zu machen und zu vertiefen.

 

Ateliers „Border Complexities“:

05‐06/12/2019 – Grenzen als Border Complexities
(Universität Luxemburg, Esch‐sur‐Alzette)

18./19. März 2021 – Logiken der Un/Ordnung von Border Complexities
(Europa‐Universität Viadrina, Frankfurt (Oder))

07.-09. Juni 2021 – Zeitlichkeiten und Wandel von Border Complexities
(École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris / Villa Vigoni)

02‐03/12/2021 – Materialitäten und Körperlichkeiten von Border Complexities (PDF in FR-DE-ENG)
(Europa‐Universität Flensburg, Flensburg)

02./03. Juni 2022  – Räumlichkeiten und Netzwerke von Border Complexities (PDF in FR-DE)
(Université de Lorraine, Metz)

Zuordnung des Projekts zu den Gegenstandsbereichen:

Grenze