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Un/gewisse Grenzen (Wissenschaftliches Netzwerk)

Projektleitung:

  • Dr. Christian Banse (Palliativmedizinische Forschungsstelle, Universitätsmedizin Göttingen)
  • Kamil Bembnista, M.A. (Fachgebiet Regionalplanung, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg)
  • Dr. Annett Bochmann (Sozialwissenschaften/Soziologie, Universität Siegen)
  • Dr. Ulla Connor (CEUS Nachwuchskolleg Europa, Universität des Saarlandes)
  • Dr. Larissa Fleischmann (Institut für Geowissenschaften und Geographie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
  • Dr. Concha Maria Höfler (School of Arts and Humanities, Nottingham Trent University)
  • Dr. Paul Trauttmansdorff (Institut für Wissenschafts- und Technikforschung, Universität Wien)
  • Daniela Triml-Chifflard, M.A. (Institut für Sozialanthropologie und Religionswissenschaft, Philipps-Universität Marburg)

Projektlaufzeit:

seit 2017

Projektbeschreibung:

Das Netzwerk stellt die Frage nach der Dynamik zwischen Gewissheit und Ungewissheit in Grenz(ziehungs)prozessen. Ausgangspunkt ist die im Feld der interdisziplinären Grenzforschung diagnostizierte Komplexität von Grenzen, die sich als plurales Zusammenfallen verschiedener Grenz(ziehung)en, politisch territorialer ebenso wie ethnischer, temporaler, ökonomischer oder sprachlicher, verstehen lässt. Dabei bietet der Blick auf Grenzen und von den Grenzen her die Möglichkeit, eine analytische Betrachtungsweise von den Rändern, den (Um-)Brüchen, den Irritationen her zu formulieren und für verschiedene Forschungsfelder und deren Grenzfälle fruchtbar zu machen. So haben sich neben der Analyse von Grenzen als räumliche Phänomene, in den Sozial- und Kulturwissenschaften vielgestaltige Forschungen zu sozio-symbolischen Grenzen und Grenzziehungspraktiken etabliert, die im Rahmen der Netzwerkarbeit systematisch aufeinander bezogen werden sollen.

Die auf empirischen Einzelfällen beruhende Vermutung, dass Grenzen unter Bedingungen ihrer gegenwärtigen Komplexität in hohem Maße Un/Gewissheiten produzieren, umgekehrt Un/Gewissheiten zu Grenzziehungen führen und diese Grenzziehungen mithin selbst un/gewiss sind, möchte das Netzwerk in seiner empiriebasierten Arbeit zur interdisziplinären Theoriebildung nutzen. Grenzen, die häufig mit nicht eindeutigen und gleichsam komplexen Bedeutungen aufgeladen sind, zeitigen dabei sehr spezifische Effekte. Einer dieser Effekte ist die Produktion von und die Reaktion auf Un/Gewissheit sowie die Un/Gewissheit der Grenzziehung selbst. So zeigt sich, dass die eine markierte Differenz, die an der Grenze relevant gemacht wird, und somit beispielsweise über Ein- und Ausschluss entscheidet, die Überführung eines ungewissen in einen gewissen Zustand (oder auch umgekehrt) bedeuten kann.

Zuordnung des Projekts zu den Gegenstandsbereichen:

Grenze